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Internationale Klassen

Bereits seit 1996 werden an der Bachschule sogenannte Auffangklassen eingerichtet, in denen Kinder verschiedener Herkunftsländer in der deutschen Sprache unterrichtet werden. Seit dem Schuljahr 2014/15 finden die Sprachförderungsgruppen im Rahmen zweier Klassen mit einem festen Stundenplan statt.

In diesen Klassen wird den Kindern ein gesonderter Rahmen geboten, in Deutschland anzukommen, Gebräuche und Alltagssituationen kennenzulernen und sich an die neue Situation zu gewöhnen. Die Schülerinnen und Schüler sprechen oft noch kein einziges Wort Deutsch und waren zum Teil in ihrem Herkunftsland weder im Kindergarten, noch in der Grundschule. Sie arbeiten auf unterschiedlichen Leistungsniveaus, bedingt durch die kindliche Entwicklung, aber auch durch die oft traumatischen Erlebnisse in der Vergangenheit. Eine Teilnahme am herkömmlichen Unterricht im Sinne einer Regelklasse ist für viele Kinder vorerst noch nicht leistbar.

Für ein gutes Gelingen der Integration sind feste Bezugspersonen und intensive Beziehungsarbeit im Schulalltag elementar. Die Vermittlung von Regeln und Strukturen sind ebenso wichtig wie die Stärkung von Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Handlungsorientierung, spielerisches und ganzheitliches Lernen stehen dabei im Mittelpunkt.

Der Stundenplan ist so gestaltet, dass er überwiegend dem Erwerb der deutschen Sprache dient. Somit hat das Fach Deutsch als Zweitsprache einen besonderen Stellenwert mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihres Alters und ihrer Deutschkenntnisse Schritt für Schritt in eine Regelklasse zu integrieren. Zusätzlich erfolgt der Fachunterricht in den Fachbereichen Mathe, Kunst, Sachunterricht und Sport. Dieser dient aber auch wesentlich der Stützung des Erwerbs der deutschen Sprache, gebunden an die jeweils fachlichen Inhalte. Darüber hinaus besitzen Konzentrations- und Wahrnehmungstrainingseinheiten einen hohen Stellenwert. 

Wichtiger Bestandteil des Tagesablaufes sind verschiedene Rituale, die von den Schülern weitestgehend selbstständig durchgeführt werden (z. B. Klassendienste, Hausaufgaben verteilen, etc.). Eines davon ist der tägliche Morgenkreis, in dem die Schüler die Möglichkeit erhalten, von ihren Erlebnissen frei zu erzählen, aber auch den Tagesablauf selbstständig vorzustellen. Da feste Strukturen für die Lerner sehr wichtig sind, spielt der ritualisierte Tagesablauf eine wichtige Rolle.

Mit dem Morgenkreis startet meist der Schultag. Ein Kind führt durch den Morgenkreis, je nach Sprachniveau, mit Unterstützung der Lehrkraft.

  1. Wir singen unser Begrüßungslied
  2. Wir zählen die Kinder
  3. Welcher Tag ist heute?
  4. Wer stellt den Stundenplan vor?
  5. Wer möchte etwas erzählen?

Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt im Laufe der Schulwochen die Gelegenheit, den Morgenkreis zu leiten. Durch dieses einfache und schnell zu erlernende Ritual, in Kombination mit Bildern, ist jedes Kind gefordert, sich auszudrücken, selbst wenn es anfangs nur minimale „Sprachbrocken“ sind. Für die Kinder hat der Morgenkreis einen hoch motivierenden Charakter. Nebenbei lernen sie den Kalender kennen und können sich an dem Stundenablauf (Tagestransparenz) an der Tafel orientieren. Außerdem sitzen alle Kinder im Kreis und wichtige Themen können erklärt oder gemeinsam besprochen werden, Wiederholungen zum Wortschatz werden geübt oder ein neues Thema eingeführt.

Die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler werden aufgebaut und vertieft. Im Vordergrund des Sprachaufbaus steht zunächst der Aufbau des Grundwortschatzes, vor allem auch im Hinblick auf den Alltagsbezug der Kinder. Wichtige Formulierungen werden gelernt, um den Kindern den Schulalltag zu erleichtern. Im Fokus stehen die Themenbereiche Schule, Ich und meine Familie, Freizeit, Tiere, Essen und Trinken, das Jahr, Körper und Sinne, Wohnen und die Verkehrserziehung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sprachförderung ist der Ausbau der kommunikativen Fähigkeiten der Kinder. Dies wird besonders in kleinen Gesprächen zwischen dem Unterricht, in Erzählrunden während des Morgenkreises oder auch mit Sprachspielen und Liedern gefördert. So werden Formen und Strukturen des Sprachsystems in kommunikativen Situationen angewendet, gefestigt, automatisiert und dauerhaft gespeichert. Außerdem können auch neu eintreffende Schülerinnen und Schüler leicht von den Mitschülern aufgenommen werden und erlernen schnell die grundlegenden Aspekte der deutschen Sprache.

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Leistungsniveaus und Sprachstände in den Klassen arbeiten die Kinder nach einem individuellen Arbeitsplan. Dieser Plan beinhaltet auch einen Schreib- Lehrgang zur Alphabetisierung. Im Hinblick darauf, dass Schülerinnen und Schüler neben der Sprachförderung auch auf den Unterricht in einer Regelklasse vorbereitet werden, findet gemeinsames Lernen unter anderem im Musik- und Sportunterricht regelmäßig statt, in dem einige  Regelklassen gemeinsamen Unterricht mit den Kindern der internationalen Klasse haben. 

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule ist eine wichtige Voraussetzung für eine positive Lern- und Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Der gemeinsame Erziehungsauftrag von Eltern und Schule muss sich ergänzen. Elternarbeit findet statt z.B. in den Klassen, bei Elternabenden, bei Schulfesten oder auch Ausflügen. Außerdem soll den Eltern die Möglichkeit geboten werden, mit den Lehrpersonen in ein zwangloses Gespräch zu kommen (z.B. am Tag der offenen Tür, etc.) und sich dabei besser kennen zu lernen.

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